Ruhe, Genuss,
Erholung
Ruhe, Genuss, Erholung: Das bedeutet die „Fornace Del Conte“, die ehemalige „Ziegelei des Grafen“ für uns. Unter Erhaltung und Wiederherstellung ihrer jahrhundertealten Architektur haben wir sie zum Herzstück unseres Agriturismo gemacht. Hier möchten wir an unsere Gäste weitergeben, was uns selbst durch diesen Ort geschenkt wurde: Freude, Freunde und ein neuer Blick auf unser Leben. – Genießen Sie mit allen Sinnen, was unser toskanisches Idyll zu bieten hat.
Ruhe
Lassen Sie sich von den Vögeln und dem goldenen Licht der Morgensonne wecken. Hören Sie vom Bett aus den Wind, wie er sanft durch die Weinreben und die Bäume im benachbarten Wäldchen streicht. Erfreuen Sie sich an einem reichhaltigen Frühstück mit toskanischen Köstlichkeiten von süß bis würzig. Wechseln Sie auf die Terrasse mit Blick über den Weinberg und auf Montepulciano, lesen Sie ein Buch aus unserer Bibliothek, und erfrischen Sie sich zwischendurch in unserem Salzwasser-Pool. Oder machen Sie einen Ausflug in eines der vielen zauberhaften Städtchen rundum. Einige der schönsten Orte der Toskana sind mit einer kurzen Autofahrt erreichbar, wobei schon der Weg ein Erlebnis ist, weil er stets durch traumhaft schöne Landschaften führt.
Die Abendstimmung genießen viele unserer Gäste bei einem Glas Wein unter freiem Himmel, an einem der vielen Orte, die sich über das Anwesen verteilt finden und an denen man entweder allein für sich sein kann, oder mit anderen zusammen kommt: Die „Rotonda d’Amore“ am alten Ziehbrunnen, umgeben vom Duft der Rosen. Eine der beiden „Terrazze di mattoni“, wo früher die Ziegel getrocknet wurden, bevor sie in den Brennofen kamen und es heute nach Lavendel und Zitronenblüten duftet. Oder im „Cortile della Fontana“, dem Innenhof mit seinem alten Brunnen. Schöner können Tage nicht beginnen, unvergesslicher können sie nicht enden.
Genuss
Unser 300 Jahre altes Anwesen liegt in der Südtoskana, der Gegend, die als „Zentrum der Kultur der Etrusker“ gilt und von vielen als „Herz und Seele der Toskana“ bezeichnet wird und für alle Sinne feinste Genüsse bietet: Wer an Kunst und Kulturgeschiche interessiert ist, kommt hier ebenso auf seine Kosten, wie jene, die ein köstliches Essen bei hervorragendem Wein zu schätzen wissen. Nicht von ungefähr gilt die Toskana als die sinnenfreudigste Region in Italien.
Genuss für alle Sinne: Was wir unseren Gästen für ihr leibliches Wohl anbieten, wird mit Liebe und ausschließlich mit Zutaten zubereitet, die aus regionalem Anbau stammen. Das gilt für unser Frühstück, aber auch für Kochkurse, an denen unsere Gäste nach Vereinbarung bei uns teilnehmen können. Und es gilt für die Weine, die Sie bei uns erwerben können – einschließlich unserem eigenen, der aus biologischem Anbau von dem Weinberg stammt, der direkt an unser Anwesen grenzt.
Daneben möchten wir unsere Freude an Literatur, Musik und Kunst mit unsere Gästen teilen. Die Kultur verbindet uns Menschen trotz vieler Unterschiede über alle Grenzen hinweg und ist, in welcher Form auch immer, eine Botschaft von Frieden und Freiheit. Regelmäßig laden wir deshalb zu Veranstaltungen in die „,Fornace Del Conte“ ein – zum Beispiel zu einem sommerlichen Klavierkonzert bei Käse, Oliven und Wein.
Ausflüge & Empfehlungen
Sanfte Hügel, gekrönt von mittelalterlichen Dörfern, umgeben von Weinbergen, Olivenhainen und Getreideflächen. Hier und da schlängeln sich Straßen hindurch, von denen Zypressenalleen zu malerischen Anwesen führen. Gerne geben wir Ihnen Tips für Ausflüge, die etwas abseits der touristischen Anziehungspunkte liegen: Landschaften, Dörfer und Sehenswürdigkeiten, die ihre sprichwörtliche Aura auch deshalb bewahren konnten, weil sie noch weitgehend unberührt sind.
Weinproben & Kochkurse
Man kann guten Wein schätzen, ohne viel über ihn zu wissen. Der wahre Weingenuss jedoch beginnt mit dem Moment, wo wir mehr über ihn verstehen. Geleitet von Experten ihres Fachs bieten wir Weinproben und -seminare an – in den Räumen der „Fornace Del Conte“ oder als Tour durch die Region. Mehr dazu finden Sie hier.
Die toskanische Küche setzt auf scheinbar einfache Speisen. Doch gerade weil oft wenige Zutaten, Kräuter und Gewürze verarbeitet werden, spielt neben ihrer Qualität, die Art und Weise ihrer Zubereitung eine sehr entscheidende Rolle – und ist oft der Grund dafür, dass zu Hause nicht so recht schmeckt, was im Urlaub ein Hochgenuss war. Angeleitet von Köchinnen und Köchen aus der Region können Sie bei uns lernen, was das Geheimnis einer echten „Ribollita“ ist – dem wahrscheinlich bekanntesten Gericht der toskanischen Tradition, wie die traditionelle Pasta (Pici) gerollt wird oder wie Sie aus Olivenöl ein Eis-Dessert zaubern können, von dem Ihre Gäste noch lange schwärmen werden.
Seminare
Regelmäßig veranstalten wir auf der ‚Fornace Del Conte‘ auch Seminare und Workshops. Sollten Sie selbst ein Seminar oder einen Workshop anbieten wollen, ist auch dies in Absprache mit uns möglich. Die „,Sala della Cupola“ verwandeln wir dafür in einen Tagungsraum. Sollten mehr Zimmer benötigt werden, als bei uns vorhanden, kooperieren wir mit benachbarten Agriturismi, die einen vergleichbaren Standard bieten. Unser Fahrdienst übernimmt nach Absprache den Transport zwischen Übernachtungs- und Seminarort und steht auch zur Verfügung, wenn zwischendurch jemand in sein Quartier muss. Kosten für anstehende Seminare entnehmen Sie bitte den jeweiligen Ankündigungen. Für die Kalkulation der Kosten eines Seminars oder eines Workshops, den Sie selbst bei uns veranstalten wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Geschichte ist in dieser Region nicht vergangen und vergessen – sie lebt
in jedem Haus und jeder Gasse fort.
Von den Etruskern bis in unsere Zeit. Von der frühen Hochkultur bis zur Erkenntnis, wieviel wir von dieser Epoche lernen können und sollten, um zu bewahren, was uns gegeben ist. Unser Bestreben als Ihre Gastgeber ist es, Details zu vermitteln, wann immer dies gewünscht wird, zugleich aber auch Zurückhaltung zu üben, wenn unsere Gäste für sich sein möchten.
Deshalb finden Sie in unseren Appartments und Zimmern immer beides: Tipps für Wege jenseits des Altbekannten und Angebote für Ausflüge, die wir individuell mit Ihnen planen. So erleben Sie Orte, für die in den gängigen Reiseführern der Platz für eine Erwähnung nicht reicht.
Der Elefant
Das Wappen der „Fornace Del Conte“ ist aufgeteilt in zwei übereinander liegende Felder. Im unteren, etwas größeren Feld reihen sich vier aufrecht stehende Balken nebeneinander. Die beiden mittleren -rot-gelben – Streifen ziert auf halber Höhe jeweils ein Stern, dessen runde, weiche Form zugleich an eine stilisierte Blüte erinnert.
Schon die Farbwahl dieses Feldes im Wappen ist eigenwillig. Zwar findet sich Rot in vielen Wappen und Flaggen der Toskana. Die Kombination Gelb / Rot indes gibt es in keinem weiteren, überlieferten Wappen einer der großen toskanischen Städte oder eines der führenden Adelsgeschlechter der Region. Aus patriotischem Grund oder als Zeichen hierarchischer Respektsbezeugung bezog sich ein Graf bei der Wahl „seiner“ Wappenfarben gewöhnlich auf eine dieser beiden Vorgaben; oft musste er das sogar.
Der Graf der „Fornace Del Conte“ indes scheint ein solches Zeichen von Zu- oder Unterordnung nicht für nötig befunden zu haben. Unser „Conte della Fornace“ war offensichtlich selbstbewusst genug, um seine eigenen Farben zu wählen: Gelb und Rot. Dazu, als Hintergrund im oberen Feld, ein lichtes Blau. Gelb und Rot, gewählt für eine Ziegelei: Da liegt der Gedanke an Holz und Feuer, Lehm und Ziegel nicht allzu fern. Die Sterne könnten für zwei Kinder stehen, die dem gräflichen Ehepaar geboren wurden. Über allem dann, als Hintergrund im oberen Wappenfeld, das Blau des Himmels.
Die Ikonik in diesem oberen Feld macht das Wappen vollends zu einem außergewöhnlichen historischen Zeugnis der Region. Ganz oben ist eine Krone mit neun Zacken zu sehen. Eine solche Krone steht in der Wappensymbolik des italienischen Adels einem Grafen bzw. einer gräflichen Familie zu. So weit, so nachvollziehbar. Zum Gegenstand von Legenden und Spekulationen wird das Wappen der „Fornace Del Conte“ durch das Tier, über dem diese Krone schwebt: einem Elefant.
Vom Wappenmaler etwas ungelenk in den Proportionen dargestellt, steht der Dickhäuter mit hängendem Rüssel, also in entspannter Haltung, und blickt zur linken Seite des Wappens hin. Auch das dürfte nicht ohne Bedeutung so sein. Sofern sich nicht zwei Wappentiere – zum Beispiel Löwen, Pferde, Pfauen oder Tauben gegenüberstehen oder der auch beim italienischen Adel beliebte doppelköpfige Adler in zwei Richtungen blickt – geht der Blick eines Wappentiers auch in italienischen Wappen in aller Regel nach rechts. Dorthin, wo die Heraldik das Zentrum jeder Herrschaft verortete, in diesem Fall also: die Hauptstadt des Römischen Reichs bzw. der Sitz der regionalen Herrscher in Siena, oder Florenz, je nach Entstehungszeit des Wappens.
Unseren Conte hingegen schien auch diese Tradition wenig zu kümmern. Er entschied sich wortwörtlich dafür, den Herrschenden den blanken Hintern zeigen zu lassen – stellvertretend durch den nach links statt nach rechts blickenden, also abgewandt zu den hierarchisch höher Gestellten positionierten Elefant. Dezent war das nicht.
Der Elefant auf einer Mauer aus gelb-blauen Streifen und beschützt von der neunzackigen Krone des Grafen ziert sowohl die Vorderseite des Haupthauses der „Fornace Del Conte“, als auch den Schlussstein im Kreuzbogen des Gewölbes über einem dem rechten der beiden ebenerdig und beidseits vom Haupteingang liegenden Verwaltungsräume. „Rechts vom Haupteingang“ dürfte auch in diesem Zusammenhang von hierarchischen Bedeutung gewesen sein. Es wird sich bei diesem Raum um das Geschäftszimmer des Vorstehers der gräflichen Ziegelei, oder sogar um das Geschäftszimmer des Grafen selbst gehandelt haben, sofern sich dieser mit um die Geschäfte seiner Ziegelei gekümmert haben sollte.
Seit der Restaurierung der „Fornace Del Conte“ in 2021/2022 wurde hier eines der beiden Gäste-Appartments untergebracht. Warum aber ein Elefant? Und: wohin ging sein Blick? Wie kommt ein Elefant in das Wappen eines Grafen in der Toskana? Noch dazu: in das Wappen, das dieser Graf für seine Ziegelei erstellen lässt?
Die schlüssigste Erklärung führt zu einem Ereignis, das sich vor mehr als zwei Jahrtausenden unweit von Abbadia di Montepulciano zugetragen hat und dessen Auswirkungen von historischer Dimension nicht nur für die Region und das Heilige Römische Reich, sondern für die Entwicklung des gesamten europäischen Kontinents diesseits und jenseits der Alpen war: Die Schlacht am Lago Trasimeno, bei der Hannibal, der aus Karthago im heutigen Tunesien stammende Heerführer, dem Römischen Reich im Jahr 217 vor Christus eine vernichtende Niederlage zufügte und an den Rand des Untergangs brachte.
Der Lago Trasimeno liegt nur wenige Kilometer von Abbadia di Montepulciano entfernt. Aus der Sicht eines Heerführers, der soeben mit 50.000 Soldaten, 9000 Reitern und 37 Elefanten von der iberischen Halbinsel über die Alpen bis in die Gegend zwischen Arezzo und Montepulciano gekommen war: ein Steinwurf; zugleich aber: in sicherer Distanz.
Mit Sicherheit weiß man, dass Hannibal in dieser Gegend mit seinem Elefanten gelagert und sich auf die Schlacht gegen die herannahenden Römer vorbereitet war.
Von den ursprünglich knapp 60.000 Soldaten und 9.000 Pferden hatte ungefähr ein Viertel bei der Überquerung der Alpen und zwischenzeitigen Schlachten verloren, einige weitere tausend waren zur Absicherung der eroberten Gebiete entlang der Strecke zurückgelassen worden. Von den 37 Elefanten hatte nur einer die beschwerlichen Tour geschafft – sein eigener. Der Legende zufolge hat Hannibal ihn nicht aus den Augen gelassen, in der Nacht stets mit in sein Zelt genommen und während er schlief von speziell dafür abgestellten Soldaten bewachen lassen.
Zur Schlacht am Lago Trasimeno indes konnte der Feldherr seinen Elefanten nicht mitnehmen. Für die Schlacht gegen die Römer hatte Hannibal einen Plan ersonnen, demzufolge er sich mit seinen Kämpfern auf den östlich gelegenen Hügeln über dem See verstecken und die Römer überraschen wollte, sobald sie am Ufer unterhalb der Hügels durch die einzige Furt gen Norden ziehen würden. Seinen geliebten Elefanten konnte er dorthin nicht mitnehmen. Er ließ ihn an der zum Ort der Schlacht nächstgelegenen, aber zugleich sicheren und mit ausreichend Wasser und Pflanzen versorgten Stelle zurück.
Vieles deutet darauf hin, dass dies am Ort der heutigen „Fornace Del Conte“ gewesen sein muss. Unser Conte scheint also ein recht gebildeter und geschichtsbewusster Mann gewesen zu sein, was gewiss nicht von jedem seines Standes gesagt werden konnte. Vor allem aber war er wohl alles andere als ein Freund des Römischen Reichs und wohl auch keiner von der Art gewesen zu sein, die sich blindlings hierarchisch unterordnen. Eher schon – darauf deutet jedes Einzelne der Symbole in seinem Wappen hin – lebte in ihm ein ziemlich eigenständiger, auch eigenwilligen Kopf – und ein Rebell.